An der Sengwarder Chaussee kurz vor Hooksiel ist sie gelegen, eine der wohl ältesten Gaststätten des Jeverlandes. Der Ursprung des Gebäudes lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen, als hier eine Zollstation mit Schlagbaum stand. Als dann im 19. Jahrhundert die erste feste Straße entstand, wurde diese zu einer bedeutenden Zufahrtsstraße zum Hooksieler Sielhafen. Da der Hooksieler Hafen zu dieser Zeit für den hiesigen Raum eine große wirtschaftliche Bedeutung hatte, richtete man am 22.12.1872 hier eine Weggeldhebestelle ein. Um das Weggeld zu sparen, fingen die Händler an, sich Ihre Waren an der Hebestelle zu übergeben, denn erst wenn diese mit einem Gefährt passiert wurde, musste bezahlt werden. Daher waren Hebestellen stets „Treffpunkte“ und wo sich Menschen treffen, wird oftmals bewirtet.

Dadurch wurde das Sengwarder Chausseehaus auch eine beliebte Raststation, auf dem Weg von Fedderwarden nach Hooksiel. Wann genau eine Gastwirtschaft entstand, ist nicht überliefert. Amtlich festgehalten ist jedoch, dass zum Zeitpunkt der Aufhebung sämtlicher Hebestellen im Großherzoglichen Amt Jever, bereits der „Wirt“ Emil Folkers hier tätig war. Noch heute wohnen dessen Nachfahren in Wilhelmshaven und lassen sich hier gern bewirten.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde das Haus mehrere Male völlig zerstört und zuletzt 1948 wieder aufgebaut. 1962 von Karl und Gertrud Gensmer erworben und bis 1979 als Tankstelle und Gastwirtschaft geführt, bewirtschafteten seit 1984 Uwe und Ilse Gensmer das traditionsreiche Haus und haben es zu dem gemacht was es heute ist: Ein wohl weit über die Grenzen des Jeverlandes hinaus bekanntes und beliebtes Speiserestaurant. Im Jahr 2010 wurde das Restaurant an die Kinder Stephanie und Steffen übergeben, die die Tradition nun in der 3. Generation weiterführen.